Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) und der Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg starten die Klima-Initiative „Bäume pflanzen gegen den Klimawandel“ – in Kooperation mit den drei Landesministerien für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, für Kultus, Jugend und Sport sowie für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Das Ziel dieser Nachhaltigkeitsinitiative ist es, geeignete Waldflächen im Südwesten zu identifizieren, die dort benötigten Baumarten zu ermitteln und bedarfsgerecht die Baumarten zu pflanzen, die in den jeweiligen Regionen tatsächlich benötigt werden.
Die Setzlinge dieser „Zukunftsbäume“ sollen künftigen klimatischen Veränderungen standhalten können. Daneben steht auch der Erhalt der vorhandenen Baumbestände im Fokus. Eine gute Mischung aus Aufforstung und Erhalt sowie die Sicherstellung der langfristigen Pflege der Bäume steht hierbei im Vordergrund. Denn die Wälder – rund 38 Prozent der Fläche Baden-Württembergs sind bewaldet – leiden unter den Auswirkungen des Klimawandels. Steigende Temperaturen, Trockenstress und schädliche Insektenpopulationen sorgen dafür, dass sich die Widerstandsfähigkeit der Wälder erheblich verändert und viele Baumarten nachhaltig gefährdet sind. Vor dieser Herausforderung stehen neben den kommunalen und großen privaten Waldbesitzern auch die zwölf baden-württembergischen Waldgenossenschaften, die gut ein Drittel der Forstflächen bündeln. Damit der Wald seine vielfältigen Ökosystem-Dienstleistungen wie Holzproduktion, Filter und Speicher von Grundwasser, Kohlenstoffspeicher sowie Erhaltung der Biodiversität erbringen kann, muss die Bewirtschaftung des Waldes nachhaltig sein.
Glaser: Nachhaltigkeit ist fest in unserem Leitbild verankert
In einem ersten Schritt wird 2021 die Klima-Initiative „Bäume pflanzen gegen den Klimawandel“ gemeinsam mit einigen Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg pilotiert. BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind bei den heimatverwurzelten Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg wesentliche Bestandteile ihres Selbstverständnisses. Nachhaltiges und somit soziales, ökonomisches und ökologisches Denken und Handeln sind für die Genossenschaftsbanken keine Modetrends, sondern eine fest verankerte Größe im Leitbild, aus Überzeugung und Respekt gegenüber den zukünftigen Generationen.“
Die neue Klima-Initiative stellt die nächste Idee dar neben der erfolgreichen und einzigartigen Initiative Garten3 des BWGV, des Gewinnsparvereins der Volksbanken und Raiffeisenbanken, der genossenschaftlichen Raiffeisenmärkte, des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport. Im Rahmen der Initiative Garten³ werden Schulen und Kindergärten Hochbeete, Insektenhotels und Sämereien für blühende Wiesen und Gärten zur Verfügung gestellt. „Da liegt es nahe, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken einen weiteren wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung und für einen klimaresistenten Wald in Baden-Württemberg leisten“, sagt Jürgen Rehm, Mitglied des Vorstands des Gewinnsparvereins der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg. „Das Baumpflanz-Projekt ist eine sinnvolle Investition in eine enkeltaugliche Umwelt und Zukunft“, so Rehm weiter.
Forstminister Peter Hauk wird Schirmherr der Initiative
Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, begrüßt die geplante Initiative ausdrücklich und hat seine Bereitschaft erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. „Der Genossenschaftsgedanke ist fest in Baden-Württemberg verankert. In vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen stehen die Genossenschaften und ihre Mitglieder für die Vielfalt und den Erfolg unseres Landes. Genau so vielfältig sind die Wälder in Baden-Württemberg. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, diese in eine gute und klimastabile Zukunft zu führen. Die Aktion ‚Bäume pflanzen gegen den Klimawandel‘ leistet hierzu einen äußerst wertvollen Beitrag. Als Forstminister Baden-Württembergs ist es für mich eine große Freude, die Schirmherrschaft für die Aktion übernehmen zu dürfen“, sagt Hauk. Landesumweltminister Franz Untersteller ergänzt: „Der Klimaschutz erfordert eine gemeinsame Anstrengung der Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die Initiative ,Bäume pflanzen gegen den Klimawandel‘ ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie eine langfristig angelegte Aufforstung mit einer Bewusstseinsbildung für nachhaltiges Denken in der Bevölkerung einhergehen kann.“
Initiative geht auch in die Schulen
Darüber hinaus soll die Initiative eng mit dem Bildungskonzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verzahnt werden. Die Schule ist für die Sensibilisierung für eine nachhaltige Entwicklung ein wichtiger Lernort. Hier setzt die neu geplante Klima-Initiative an. Bildung für nachhaltige Entwicklung soll im „Kleinen“ erlebbar gemacht werden. Schülerinnen und Schüler erhalten so die Möglichkeit, zusammen mit erfahrenen Waldpädagogen Setzlinge zu pflanzen, mit verschiedenen Aktionen im Wald wertvolle Erfahrungen zu sammeln und ihre Kompetenzen zu vertiefen. „Welche Auswirkungen haben meine Handlungen auf die Natur und wie kann ich zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen? Das sind zentrale Fragen der Leitperspektive ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’, die in den Bildungsplänen verankert ist. Anhand der Leitperspektive lernen die Kinder im Unterricht, wie sie nachhaltig mit ihrer Umwelt umgehen“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und betont die Bedeutung der Klima-Initiative: „Auf die Theorie muss dabei immer die Praxis folgen: zum Beispiel mit Aktionen wie Garten³ oder der jetzt initiierten Baumpflanz-Aktion. Mit ihr erfahren Kinder, wie wichtig der Wald für unser Klima ist – hautnah und regional in ihrem Wald vor Ort.“